Bis Ostersonntag war ich für 2 Wochen nach Sotschi gereist. Nun bin ich wieder in Berlin und werde die gerade erst an der russischen Schwarzmeerküste gesammelten Informationen hier im Blog verarbeiten (Einige Postings über Sotschi und die russische Schwarzmeerküste habe ich in den letzten Tagen schon aktualisiert.) und dann auch verschiedene Angebote für eine Reise an die russische Schwarzmeerküste machen.
Wie immer kam ich auch dieses Mal mit Husten aus Russland zurück. Aber ich war auch schon mit Reizhusten hingefahren. Während der ersten Waldwanderung gleich am Tage nach der Ankunft ließ der nach. Die frische Luft tat mir gut. Doch ein paar Tage später kam doch auch noch Schnupfen hinzu und meine Augen tränten, in der Nase kribbelte es andauernd. Ein Freund eines Freundes, mit dem ich später noch mit seinem Minibus an der Küste entlangfuhr und Sehenswürdigkeiten besuchte, vermutete eine Pollenallergie. Ich hatte noch nie eine, aber so, wie mir die Augen tränten und die Heftigkeit der Niesanfälle ließen nur diese Erkenntnis zu.
Hier wachsen so einige Pflanzen, die es bei uns in Deutschland im Freien nicht gibt. Wegen dieser Pollen ist der April kein so guter Reisemonat für Sotschi; auch die Sotschier Einwohner leiden unter dem Pollenflug häufig. Weiter nördlich von Sotschi scheint die Pollenbelastung nachzulassen, also in Tuapse beispielsweise. Auch half ein Antihistamin, ein neues Medikament, "Sirtek" aus der Apotheke (in Tuapse).
Außerdem sollte man nicht denken, dass das Frühjahr hier schon Mitte April deutlicher sichtbar ist als in Deutschland. Es war deutlich zu kühl für die Jahreszeit für Sotschi und auch sehr feucht. Wie schlecht das Wetter war, kann man hier im Wettertagebuch für Sotschi ansehen. Wintersportler in Krasnaja Poljana bzw. Esto Sadok konnten sich über eine längere Wintersaison freuen. Die Wintersaison hatte ja recht spät begonnen, wie ich berichtet hatte. Ein Jahr vorher reichte der Schnee gar nicht für Wintersport in der Winterjahreszeit.
Aber normalerweise bietet Sotschi als Ort in den Subtropen im April wettermäßig noch keine Vorteile gegenüber Deutschland. Der Magnolienbaum meines Onkels in der Nähe der Stadt Brandenburg hat früher geblüht als all die Magnolienbäume in Sotschi, d.h. deutlich vor Ostern.
Wegen Schnee von gestern brach mein Freund Sergej eine Wandertour mit mir zur Bariban-Grotte ab, am Sonntag vor 10 Tagen war das. Wir waren schon stundenlang gewandert, hatten uns den Berg hochgekämpft durch den Laubwald; irgendwann auf dem Grat in zirka 800 Metern Höhe begegnete uns Schnee, 10 oder 15 Zentimeter hoch, im Tauprozess, rutschig. Hier stand der Nebel. Wir hatten keine Steigeisen dabei, unsere Füße in guten Wanderschuhen begannen schon nass zu werden. Ich hatte keine Ersatzsocken dabei. Meine Wetterstation schlug auch noch Alarm. Schneller Abfall des Luftdrucks. Weiterer Niederschlag drohte. Die besondere Vorsicht beim Gehen im Schnee auf nicht ebener Strecke kostete uns auch noch Tempo. Pech gehabt. Diese große Grotte hat bisher kaum ein Ausländer gesehen. Gern hätte ich Fotos im Blog präsentiert.
Auf weiteren Wanderungen mit Sergej durch den Wald bei Sotschi in Mittelgebirgslandschaft, manchmal mit weiteren Mitwanderern, kam ich ins Schwitzen. Die Aufgabe war, leichtere Wandertouren zu testen und Bilder von diesen Strecken zu machen. Eine Zweitagestour (mit Übernachtung im Zelt) zum Zuckerberg (Sacharnaja) war leider auch nicht drin, wegen des schlechten Wetters. Im Schnee wollten wir nicht wandern.
Viele Wasserfälle habe ich gesehen. Wegen des reichlichen Wassers zu dieser Jahreszeit war dafür eine gute Zeit, zumal die Blätter der Bäume noch nicht ausgeschlagen hatten, so dass man in den Wäldern Sotschis mehr von den Wasserfällen sehen konnte. Im Sommer sind die Wasserfälle längst nicht so beeindruckend.
Ich habe mich einer klassischen Banjabehandlung unterzogen, habe einige Freizeitmöglichkeiten für die Bewohner (Freunde von Freunden) Sotschis kennen gelernt, den Verkehr studiert, nach Stränden gesucht. Über all dies werde ich hier demnächst schreiben; auch über den Stand der Bauarbeiten an den Straßen und Brücken, Häusern und Gebäuden für die Winterolympiade 2014.
Obwohl man kaum irgendwo hier im April ein Fahrrad mieten kann, bin ich doch auch Fahrrad gefahren und habe im Wald eine Entdeckung gemacht und an Stellen gestoppt in Krasnaja Poljana, an denen ich mit Auto kaum hätte halten können für Fotos.
Über 700 Fotos habe ich gesammelt. Mit deren Bearbeitung habe ich schon angefangen. Und so wird Ost Impuls eine der ergiebigsten deutschsprachigen aktuellen Quellen zu Sotschi und Krasnaja Poljana im Internet.