Die direkte Beantragung von Visa beim russischen Konsulat in Berlin hat sich 2016 erschwert durch die Einführung eines Terminbuchungssystems. Es minimiert zwar lange Wartezeiten in dem dann zu kleinen Raum mit den Schaltern mit nur wenig Sitzplätzen, was mit Stress und Anstrengungen verbunden war, wie ich schon früher beschrieb. Aber viele, die nach Russland reisen wollen, bekommen nun keine Möglichkeit mehr, ihr benötigtes Visum selbst - ohne die Mitfinanzierung eines privaten Unternehmens zu beschaffen, weil die Termine limitiert sind.
Mitte November 2016 wurden Termine bei meinem Test des Terminvergabesystems des russischen Außenministeriums sub www.kdmid.ru nur für jeweils 20 Minuten vergeben. Vermutlich lässt sich mit dem System hier der Zeitabstand auch leicht ändern, aber jedenfalls gab es im November 2016 nur 3 Termine pro Stunde. Und es gab sowieso nicht viel Auswahl für einen kurzfristigen Termin. Jetzt führt der Link auf der Website der Russischen Botschaft in Berlin unter https://russische-botschaft.ru/de/consulate/visafragen/russische-visazentren/ allerdings zur Website des (neuen!) Visazentrums, nämlich : http://www.vfsglobal.com/russia/germany/German/Schedule-an-Appointment.html.
Auf der Website der Russischen Botschaft in Berlin stehen die Öffnungszeiten und die sind wegen der Notwendigkeit des Termins irreführend, weil man bei Öffnungszeiten davon ausgeht, dass geöffnet ist, das man also während der Öffnungszeiten jederzeit kommen kann. Nicht nur, dass jetzt weniger Bürger kommen können; ihnen wird Flexibilität genommen. Mancher beschaffte Termin wird platzen und dann gibt es nicht mehr rechtzeitig einen Ersatztermin und daher ist man genötigt, den in 2013 eingesetzten (und zum Jahreswechsel 2016/2017 ausgewechselten) Visumdienst als Quasi-Außenstelle des Konsulats zu nutzen.
Das hilft der Steigerung des Umsatzes des vorgeschalteten Visazentrums, welches dem Konsulat zuarbeitet.
Die zweite wesentliche Neuigkeit seit meinem letzten Eintrag in dieser Rubrik zu Russlandvisen ist nun: Zum Jahreswechsel 2016 - 2017 gab es einen Austausch beim Visumdienst, dem Partnerunternehmen der Russischen Botschaften, die in Deutschland die Visumanträge prüfen, zu den Konsulaten bringen und von denen abholen. Nach 3 Jahren der Praxis.
Warum dieses Visumzentrum eingeführt worden war, hatte ich vor drei Jahren hier im Blog geschrieben. Und ich hatte es kritisiert, weil es die Visumbeschaffung verteuert und in den Markt der Visumdienstleister unfair eingreift. Aber das haben wir unserer Führung zu verdanken. Das Visumzentrum bekam hier eine Monopolstellung und das Visum-Service-Geschäft war eine Melkkuh, weil die Russische Botschaft deren Nutzung als obligatorisch erklärte.
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